Beitrag von Hannsjörg Zdarsky
Seit im Jahr 2016 besonders viele Menschen nach Deutschland kamen, hat das Thema „Migration“ wieder an Bedeutung gewonnen.
Was vielen entgangen sein dürfte: Der Konflikt zwischen Neuankömmlingen und den bereits Ansässigen ist schon in den ersten Kapiteln der Bibel beschrieben worden.
Ich meine nicht die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies, sondern ihre Ankunft im Garten Eden. Genesis 2, 15 lautet in meiner Bibel-Übersetzung:
15 Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und erhalte.
Adam kam also in den Garten Eden, um dort zu arbeiten. Mit heutigen Begriffen würde man sagen: Im Garten Eden war Adam Gastarbeiter.
Einheimisch im Garten Eden waren demnach die Tiere des Feldes – und die Schlange versuchte, die Fremden loszuwerden. Sie überredete Eva und den neben Eva sitzenden Adam, Früchte zu essen, von denen ihnen gesagt worden war, dass sie nach dem Genuss sterben würden. Adam und Eva aßen nur wenig und starben nicht sofort, aber ihr Bewusstsein änderte sich. So etwas kennen wir heute von Rauschgift. Darum betrachte ich die Aktion der Schlange als Mordversuch. Die Strafe für die Schlange war laut Genesis 3 Vers 14 entsprechend hart: „Auf deinem Bauch sollst du kriechen.“
Adam und Eva durften nicht mehr im Garten Eden bleiben und mussten einen anderen Ort suchen, an dem sie leben konnten.
Die Schlange hatte zwar erreicht, dass die Fremden den Garten verlassen mussten, aber sie zahlte einen hohen Preis dafür: Der Garten verlor die benötigte Fachkraft für seine Pflege und die Schlange wurde für ihre Tat sichtbar geächtet.
Ich finde erstaunlich, dass die Bibel in einer so kurzen Geschichte die Probleme zwischen Fremden und Einheimischen so treffend auf den Punkt bringt.
Jesus Christus hat uns mit der Goldenen Regel (Matth. 7, 12) einen anderen Umgang miteinander nahegelegt: „Was Ihr wollt, das andere für Euch tun, das sollt Ihr ihnen tun.“